Algen
  
  Ungünstige Filterbestückung, schlechte Filterwartung, falsche Substratwahl, 
  unausgewogene Düngung, hohe organische Belastung , Faulstellen, verdichtetes 
  Substrat (durch zuviel Mulm)- machen es Algen leicht und den Pflanzen schwer.
  Ein Auftreten von Algen im Aquarium setzt jedoch im Vorfeld immer voraus, das 
  sie ursprünglich über Sporen oder Fragmente eingeschleppt wurden. 
  Idr. geschieht dies über zugekaufte Pflanzen, Moose (nur in seltenen Fällen 
  über Transportwasser). Vollständig vermeiden lassen sich Algen folglich 
  nur wenn man ausschließlich steril in Laboren gezüchtete InVitro 
  Pflanzen einsetzt - allerdings dauert insb. bei langsamwachsenden Arten wie 
  Cryptocoryne die Umstellung jedoch lange und die Ausfallrate ist dann entsprechend 
  hoch..
  Dennoch kann auch bei Verwendung herkömlicher Pflanzen der künftige 
  Algenverlauf zumindest von neu aufgesetzten Becken in einem gewissen Rahmen 
  beeinflußt werden, indem man neu zugekauft Pflanzen in einem Quarantänebecken 
  vorher desinfiziert. Algizide die Pflanzen nicht schädigen (u.a. Busan77), 
  sind toxisch für viele Lebewesen und lassen sich daher nur in besatzlosen 
  Becken verwenden, ähnliches gilt für kupferhaltige Mittel (Protalon 
  & Co)
  
  In Becken wo Tiere eingesetzt wurden, lassen sich folglich meist. keine Algizide 
  mehr einsetzen und neben dem Einsatz natürlicher Freßfeinde wie Garnelen 
  & Schnecken - bleibt oft nur veralgte Pflanzen immer wieder runterzuschneiden.. 
  Durch Einsatz schnellwachsender Pflanzen, die in einem höheren Zyklus beigeschnitten 
  werden können, erreicht man natürlich einen wesentlich schnelleren 
  Algenaustrag als wie in Becken wo nur langsamwachsende Pflanzen stehen, die 
  nur selten beschnitten werden.
  Denn je länger die Algen an Pflanzen oder Gegenständen verweilen können, 
  je mehr Zeit haben sie natürlich auch um immer weiter Sporen zu produzieren 
  um sich zu vermehren. ;-)
  Guter zügiger Wuchs und damit verbundene kurze Rückschneidezyklen 
  sind folglich das natürlichste & einfachste Hilfsmittel Algen mit der 
  Zeit loszuwerden. 
  
  -> Algenbekämpfung mittels EC/H202
  
  
  Amanogarnelen 
  Sie sind sehr hilfreich bei der Bekämpfung von Fadenalgen, wobei die großen 
  weiblichen Amanos dabei idr. einiges effektiver sind als die wesentlich kleineren 
  Männchen.
  In einem 54L reichen 3 große Amanogarnelen um es binnen 1-2Monate von 
  Fadenalgen zu befreien. 
  
  
  
  Selbst ein stark fadenveralgtes Moos kann über Nacht von Amanos blitzblank 
  von den Garnelen geputzt werden. Falls die Garnelen zugefüttert, kann es 
  allerdings sein das sie Algen vollkommen unbeachtet lassen. Manche Pflanzenarten 
  werden von Amanos zudem auch ab und an als Snack betrachtet, was man bei Einsatz 
  solcher Tiere immer bedenken sollte. (nicht jedes Loch in einem Blatt ist ein 
  Kaliummangel ;-)
  
Redfire Garnelen
  Die kleineren Garnelenarten sind alle wenig effektiv, raspeln aber manchmal 
  zumindest kleinen und weichen Fuzzelalgenaufwuchs ab. 
  
  An größere und härtere Algen gehen sie idr. jedoch nicht. 
  Man kann jedoch versuchen fadenveralgtes Moos mal für 1Minute in Mineralwasser 
  tunken und anschließend in (ein anderes) Becken mit Garnelen werfen. 
  Dies kann helfen das auch kleinere Garnelenarten sich an den fadenveralgten 
  Moosen zu schaffen machen, da die Algen durch das Mineralwasser und den plötzlichen 
  Wasserwerteänderungen temporär geschwächt und weicher von der 
  Konsistenz werden 
 Blasenschnecken 
  Sehr interessante kleine Schnecken, die schwebend durchs Wasser gleiten können 
  (tuen sie allerdings nur wenn keine Fische oder andere Tiere im Becken sind)
  Sie ernähren sich von Kahmhaut, Detrius und abgestorbenen Pflanzenresten.
  An Pflanzen selbst vergreifen sie sich nicht und sind somit sehr nützliche 
  kleine Helfer.
 Posthörner
  Ernähren sich von Detrius, abgestorbenen Pflanzenresten, übrig gebliebenes 
  Futter, toten Kleintieren und in geringen Maße auch von feinem Algenaufwuchs.
  
  Grundsätzlich sind Blasen- wie auch Posthörner aufgrund ihrer geringen 
  Größe zwar nur bedingt effektiv, aber eine sinnvolle Gesundheitspolizei 
  in jedem Aquarium.
  Größere Schneckenarten wie Rennschnecken, Geweihschnecken können 
  effektiver sein, haben aber den Nachteil das sie ihre Gelege überall hinpappen 
  was nicht immer hübsch aussieht - zumal die Gelege nur schwer wieder zu 
  entfernen sind. 
  
  Algenmittel 
| Wirkstoff | Art | Wirksamkeit auf Algen in pflanzenverträglicher Dosis | Beurteilung im Aquarium | Einsatzmöglichkeiten | ||
| EC / Excel | Desinfektionsmittel | schlecht | - | - | ||
| H202 | Desinfektionsmittel | mittel | - | Blaualgen | ||
| EC+H202 Kombi | Kombibehandlung | mittel bis gut | - |  
      
  | 
  ||
| Monolinuron | Algizid | sehr schlecht | ungeeignet, blockiert die Photosynthese von Algen wie Pflanzen | - | ||
| Busan 77 | Algizid | gut bis sehr gut | toxisch, bei Tierbesatz ungeeignet | Fädrige Grünalgen | ||
| Salicylsäure | Algizid | schlecht | schädigt Pflanzen & zu lange Behandlungsdauer nötig | - | ||
| Kupfer | Schwermetal | - | toxisch - Dosierung im AQ zu schwer steuerbar | Quarantäne | 
Die meisten zur Verfügung stehenden Mittel sind in pflanzenverträglicher Dosis gegen Algen entweder (zu) unwirksam oder schlicht schädlich. Lediglich Algizide auf Busan77 Basis können Algen zuverlässig abtöten ohne höhere Pflanzen dabei zu schädigen, die Wirksamkeit ist dabei jedoch auf bestimmte Grünalgen beschränkt und diese Mittel dürfen nicht in Becken mit Tierbesatz eingesetzt werden.
  .... wird fortgesetzt
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